Tchaïka ist das erste Stück von Belova - Iacobelli, einer Compagnie der chilenischen Schauspielerin, Marionettenspielerin und Regisseurin Tita Iacobelli und der belgisch-russischen Schauspielerin und Marionettenspielerin Natacha Belova. Als erstes gemeinsames Stück präsentieren die beiden Frauen ein herzergreifendes Solo, eine leidenschaftliche Hommage an das Theater und die Kunst des Puppenspiels. In allen Ländern, in denen Tchaïka bisher zu Gast war, wurde das Stück bejubelt, und erhielt international zahlreiche Preise, wie etwa den belgischen Prix Maeterlinck de la Critique für das beste Solo des Jahres 2020, die chilenischen Preise Círculo de Críticos de Arte de Chile für das beste Stück und die beste Schauspielerin des Jahres 2018 sowie den Grand Prix des internationalen Festivals Bieslko Biala 2022 in Polen. Ein Juwel!
Tchaïka ist der Name einer alten Dame, die einst eine große Schauspielerin war. Sie steht auf der Bühne, nun leicht verwirrt. Eine junge Frau flüstert ihr zu, dass die Vorstellung bereits angefangen habe und sie nun spielen müsse. Auf dem Programm: Die Möwe von Anton Tschechow. Es soll ihr letzter Auftritt sein, ihr Abschied vom Theater nach einer langen Karriere. Aber das Gedächtnis spielt Tchaïka einen Streich. Ihrem Alter entsprechend soll sie Arkadina spielen, die Rolle der Mutter. Aber es sind Ninas Worte, die ihr in den Sinn kommen, der Text der jungen Protagonistin aus Tschechows Stück. In ihrer Verwirrung vermischt Tchaïka die Fiktion mit ihrem eigenen Leben.
Tchaïka ist eine lebensgroße Marionette, die durch die wunderbaren Hände von Tita Iacobelli zum Leben erweckt wird. Auf der Bühne finden sich nur wenige Gegenstände. Aber mehr braucht das Duo Belova - Iacobelli nicht, um uns mit viel Einfühlungsvermögen Tchaïkas Träume zu erzählen, ihre Verirrungen, den Glanz einer ruhmreichen Vergangenheit, die Ungewissheit am Ende des Lebens und die poetische Kraft des Theaters. Ein brillantes Theaterstück, das einen großen Schatz an Emotionen birgt.