Dialaw Project

Mikaël Serre / Le Fluide Ensemble

Dialaw Project ist ein fiktionales Dokumentartheaterstück, das verschiedene Genres vereint: Theater, Tanz, visuelle und bildende Künste sowie Klangkunst. Im Zentrum steht eine wahre Begebenheit. Toubab Dialaw, ein Dorf an der senegalesischen Westküste, sieht sich mit tiefgreifenden Umwälzungen konfrontiert: Der Bau des gigantischen Hafens von Ndayane bedroht seine Existenz. Dieser Riesen-Deal zwischen Dubai Port World, dem drittgrößten  kommerziellen Hafenbetreiber der Welt, und der senegalesischen Regierung,  könnte sich zu einer der nächsten großen Umweltkatastrophen Westafrikas ausweiten.

Dialaw Project ist die Fortschreibung der Zusammenarbeit zwischen dem deutsch-französischen Regisseur Mikaël Serre und der großen afrikanischen Tänzerin Germaine Acogny, der Gründerin der École des Sables, einer international bekannten Tanzschule. Die Tänzerin und Choreografin hat beschlossen, die Welt auf dieses Bauvorhaben pharaonischen Ausmaßes aufmerksam zu machen, nämlich wenige Meter von ihrer Tanzschule entfernt einen Industriehafen entstehen zu lassen. Dies hätte die Zerstörung ihres Dorfes sowie aller umliegenden Gemeinden zur Folge.

Zu Beginn waren viele Einwohner*innen noch für den Hafenbau, angelockt durch das Versprechen neuer Arbeitsplätze, aber heute machen sie gegen das Projekt mobil. Der Widerstand geht durch die Gerichte, es gibt Demonstrationen. Die Bedrohung durch den Bau setzt Kräfte frei und wirft geopolitische, ökologische und gesellschaftliche Fragen auf, die Afrika mit Europa verbinden.

Mikaël Serre ist ein deutsch-französischer Regisseur, Schauspieler und Übersetzer. Das Publikum des Festival PERSPECTIVES hatte bereits 2007 die Gelegenheit, seine Arbeit mit dem Stück Das kalte Kind von Marius von Mayenburg kennenzulernen. Dialaw Project ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Künstler*innen aus drei Ländern, die auf unterschiedliche Weise von der Kolonialgeschichte geprägt sind: Frankreich, Deutschland und dem Senegal – ein Werk, das politisch, kritisch und absolut notwendig ist.


Eine gemeinsame Einladung mit


In Kooperation mit


Eine Koproduktion des

Theater, Dokumentartheater
30.05.2023 20:00

31.05.2023 20:00
Le Carreau, Forbach
105 min.
in französischer Sprache und Wolof mit deutscher und französischer Übertitelung
Uraufführung 2023

Konzept Le Fluide Ensemble
Regie Mikaël Serre
Texte Hamidou Anne, Ian de Toffoli, Le Fluide Ensemble
Dramaturgie Jens Hillje
Mit Germaine Acogny, Hamidou Anne, Stéphane Soo Mongo, Anne-Elodie Sorlin, Pascal Beugré-Tellier
Szenografie John Carroll, Mikaël Serre
Kostüme Jah Gal Doulsy
Video Martin Mallon
Musik Antonin Leymarie
Licht Léandre Garcia Lamolla
Künstlerische Zusammenarbeit Ninon Leclère
Autor, Mythologe Ian de Toffoli
Autor, Politologe Hamidou Anne
Regieassistenz Anaïs Durand Mauptit
Technik Loïc Even
Tontechnik Christophe Jacques
Videotechnik Pierre-Jean Lebassacq
Produktion, Booking Ninon Leclère (Le Monfort Théâtre)
Übertitel, Übertitelung Uli Menke

Produktion Le Fluide Ensemble
Koproduktion Le Monfort Théâtre, Paris / Théâtre de la Ville, Paris / Africologne / Festival PERSPECTIVES, Saarbrücken / Les Théâtres de la Ville de Luxembourg / Théâtre des 13 vents, Centre Dramatique National de Montpellier / Théâtre-Cinéma de Choisy-le-Roi
Künstlerresidenz im Senegal Jant-Bi / Ecole des Sables, Toubab Dialaw
Künstlerresidenz Le Centquatre-Paris / Le Monfort Théâtre, Paris
Mit der Unterstützung von Institut Français / Agence Française de Développement / Fonds Transfabrik – deutsch-französischer Fonds für darstellende Künste / Ministère de la Culture DRAC Région Ile-de-France / Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Unterstützung Booking Ville de Paris
Dank an Opéra National de Lorraine für die Bereitstellung eines Bühnenelements
Dank an Théâtre de la Ville, Paris / Compagnie La Part des Anges