Zwei Männer auf einem großen weißen Tanzteppich, einfach nur zwei Körper, die sich so ähnlich zu sein scheinen und doch so unterschiedlich sind. Alexander Vantournhout und Axel Guérin mögen wohl gleich groß sein, aber die Länge ihrer Arme, die Höhe ihrer Oberkörper unterscheiden sie – alles eine Frage der Proportionen. Von dieser Feststellung aus beginnt eine humorvolle Recherche über das Ineinandergreifen von Körpern.
Indem sie sich miteinander vergleichen, entdecken die beiden Künstler nach und nach die Stärken und physischen Grenzen ihrer eigenen Körperform. Sie fordern sich heraus und bewegen ihre Körper mit Schalk und Geschick und stellen dabei unter Beweis, wie gut sie sich bei aller Verschiedenheit ergänzen. Aus dieser Begegnung erwächst eine gemeinsame, einzigartige Körpersprache, amüsant und poetisch zugleich, zwischen Tanz und Akrobatik.
Through the Grapevine legt den Pas de deux unkonventionell neu aus und spielt mit den unzähligen Möglichkeiten der Zusammensetzung ineinander verschachtelter Körper. Sie verwickeln sich ineinander, ordnen sich, tragen und ertragen sich und fungieren mal als Gegengewicht, bleiben mal in Schwebeposition, immer auf der Suche nach Gleichgewicht und Harmonie. Nach all den unmöglichen Kombinationen und unwahrscheinlichen Verrenkungen ist am Ende nicht mehr auszumachen, wem welcher Fuß und welcher Arm gehört, und man erfreut sich an den Trugbildern, die sich immer wieder aus den Verflechtungen ergeben.
Alexander Vantournhout lebt und arbeitet in Brüssel und hat eine Ausbildung in zeitgenössischem Tanz am P.A.R.T.S. (Performing Art Research and Training Studios) sowie in Zirkuskünsten an der Brüsseler Zirkusschule Ecole Supérieure des Arts du Cirque absolviert. Mit Through the Grapevine, seiner siebten Produktion, vertieft er seine Arbeit zur Bewegung und zu körperlichen Grenzen. Eine wirklich faszinierende Akro-Tanz-Performance!